Projekt Nahrungsmittelproduktion und Wiederaufforstung , Finca „San Roque“ 2011 - 2014
Auch in Nicaragua gehen immer mehr Landflächen der Kleinbauern durch sogenanntes Landgrabbing für exportorientierte Monokulturen (Bananen, Erdnüsse und Ölpalmen)verloren . Statt Nahrungsmittel für den einheimischen Markt anzubauen, werden Ölpalmen für Bio-Sprit gepflanzt.
Gemeinsam mit unseren Partnern und einer Finanzierung der NDS. Bingo-Umweltstiftung haben wir 2011 eine Finca gekauft und sie landlosen Bauern überlassen. Im ersten Jahr erhielten die Bauern noch Fortbildungen durch die UNAG (nicarag. Bauernverband). Es wurde bewässert und ein Wassertank mit Turm installiert. So wird eine bessere Verteilung des Wassers gewährleistet und die Pumpe Die Schulen des Ortes legen Schulgärten an und versuchen mit staatlicher Hilfe ein kleines Wiederaufforstungsprogram. Das Ziel hier eine stabile Kooperative zu installieren, wurde leider nicht erreicht.
Zur Zeit arbeitet ein festes Team gemeinsam mit den Verantwortlichen der „Casa de la Mujer“ und den deutschen Freiwilligen. Ein reicher Bestand an Obstbäumen, sowie ein ausgebautes Farmhaus, geben Schatten und die Möglichkeit dort auch Fortbildungen stattfinden zu lassen.
Unser nächstes Ziel sollte sein: Strom aus Solar-Energie zu gewinnen, so dass die Finca auch bewohnt werden kann. Mit Einsetzen der nächsten Regenzeit sollen kleine Flächen, die nicht an die Tröpfchenbewässerung angeschlossen sind, an landlose Kleinbauern-Familien zur Aussaat von Mais, Flor de Jamaica und anderen wasserunabhängigeren Produkten überlassen werden. Die ständig bewässerten Flächen hingegen dienen schon jetzt zur Produktion von Bananen für den lokalen Markt. Die verantwortlichen der Casa de la Mujer halten regelmäßigen Kontakt zu den Produzenten und helfen auch aus mit der projekteigenen Camioneta eventuelle Transportprobleme zu lösen. Die Finca verfügt über Pferd und Wagen, so dass die Landarbeiter schnell und kostengünstig eingesetzt werden können.
Es ist nun der zweite Versuch, dieses Land besser zu nutzen und zu verhindern, dass die vielen Obstbäume der Motorsäge zum Opfer fallen, weil überall in der Region immer mehr Feuerholz gebraucht wird. Im April ist immer Mango-Ernte und die deutschen Freiwilligen freuen sich, dass sie dann diese köstlichen Früchte ernten, verteilen und natürlich auch selber essen können.