Seit 30 Jahren setzt sich der Göttinger Nicaragua-Verein für die Belange der Menschen in Nicaragua ein. Von Trinkwasserprojekten über Kulturarbeit bis hin zur Vermittlung von Freiwilligen, die vor Ort helfen, hat der Verein viele Aktionen für die Menschen in dem mittelamerikanischen Land durchgeführt. Ein derzeit im Fokus stehendes Thema ist das häufig auftretende plötzliche Nierenversagen von Arbeitern, die auf den Zuckerrohrfeldern harte Arbeit verrichten. Erst vor wenigen Tagen sei ein erst 25-jähriger Arbeiter gestorben, berichtet Anna Leineweber, Vorsitzende des Göttinger Nicaragua-Vereins, die regelmäßig nach Nicaragua reist. Er sei federführend dabei gewesen, eine Selbsthilfegruppe für andere Betroffene zu etablieren. Doch sein trauriger Fall sei kein Einzelschicksal: Allein im Jahr 2016 seien etwa 100 Feldarbeiter an Nierenversagen gestorben. La Paz Centro liege mittlerweile auf dem zweiten Platz bei Erkrankungen und Todesfällen – landesweit. Hilfe könnten die Familien kaum erwarten. Viele seien „bettelarm“ und müssten neben dem Schmerz, einen Angehörigen verloren zu haben, auch noch mit den Beerdigungs- und Transportkosten kämpfen, erläutert Leineweber.Als Auslöser für die häufigen Erkrankungen sieht die Vereinsvorsitzende den extremen Einsatz von Chemikalien, und auch das Wasser sei kontaminiert. Dabei sei es vor allem für Nierenkranke wichtig, ausreichend viel zu trinken. Leineweber macht auch internationale Großkonzerne für die Situation der Arbeiter mitverantwortlich, denn diese betrieben viele Großplantagen für eine „ausschließlich auf den Export ausgerichtete Landwirtschaft.“ Die Arbeiter würden nicht für den Umgang mit den Chemikalien geschult, und..... [weiter]
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Quelle: Dienstag, 13. Februar 2018, THEMA DES TAGES; Göttinger Tageblatt