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Aktuelles

Jahresrundbrief 2020

Januar 5, 2021

Liebe Freundinnen und Freunde,
 

Liebe Freundinnen und Freunde,
das Corona-Jahr 2020 hat auch unseren Partnern in Nicaragua arg zugesetzt. Ähnlich wie in Brasilien wurde auch von der Regierung Ortega/Murillo das Virus viele Monate geleugnet, das Tragen von Masken untersagt, zu Versammlungen aufgerufen,
um sich selbst und der Welt zu zeigen, dass die Nicaraguaner durch ihren Glauben beschützt wären. So entwickelte sich die Krankheit im Geheimen. Es wurde außerdem untersagt, von Coronatoten zu sprechen, sondern auf Grippe oder Erkältung
als Krankheitsursache verwiesen. Ärzte, die damit nicht einverstanden waren und sich und andere schützen wollten, wurden entlassen, viele gingen freiwillig. Es blieben letztlich nur wenige junge und unerfahrene Mediziner. Die Schulen durften nicht
schließen, nur die Privatschulen wurden für ca. zwei Monate geschlossen und der Unterricht für die oberen Klassen digital durchgeführt. Zur Corona-Situation in Nicaragua u.a.: www.rosalux.de/news/id/42940

Unsere Projektpartner arbeiten u.a. mit einer der gefährdetsten Risikogruppen zusammen, mit den Nierenpatienten, die dreimal wöchentlich in die Dialyse müssen. Den Betroffenen ist das bewusst weshalb sie entsprechend vorsichtig sind und auch mit ihren Mitpatienten umgehen. Der Kleinbus und Patienten unterliegen strengen Hygieneregeln, so wird beispielsweise der Bus täglich desinfiziert, es
besteht Maskenpflicht während der Fahrt und bei allen Patienten wird vor der Abfahrt Fieber gemessen

Der schwere Unfall mit dem Kleinbus im Mai, über den wir in unserem letzten Zwischenbericht informiert haben, hatte alle geschockt In dieser Situation hat sich unser Koordinator Jorge Jimenez als hervorragender Krisenmanager bewährt. Wie angekündigt, hatte ich im erwähnten Rundbrief und in
der Lokalzeitung, dem Göttinger Tageblatt, darüber berichtet. Durch diese Spendenaufrufe kamen
in zehn Tagen 6.400 € zusammen. So konnte der Ersatzbus finanziert werden, bis der eigene Kleinbus
wieder repariert war. Die fünf verletzten Patienten wurden versorgt. Nach einem Monat ging alles wieder seinen gewohnten Gang. Leider starb aber, unabhängig davon, eine noch recht junge Nierenpatientin in diesem Jahr an Herzversagen.

Die Kleinbauern, mit denen wir im Brunnenprojekt zusammenarbeiten, können da etwas sorgloser sein: Während die Brunnen gebohrt werden, halten sie ausreichend Abstand, tragen aber keine Masken. Nur während der allgemeinen Fortbildungen auf der Modellfinca besteht für alle
Maskenpflicht und gelten Abstandsregeln (siehe Fotos).

Das letzte große durch das BMZ mitfinanzierte Projekt ist nun erfolgreich abgeschlossen und abgerechnet. Es haben sich keinerlei Beanstandungen ergeben. Die Brunnen wurden saniert und zum Teil neu gebohrt, damit die teuren Solar-Pumpen nachhaltig arbeiten können. Die ersten Ernten sind eingebracht und biologisches Gemüse aus dem regionalen Anbau wartet in La Paz Centro auf Käuferinnen und Käufer. Die lokale Bevölkerung bevorzugt allerdings, aufgrund ihrer geringen Einkünfte, das billigere importierte und chemisch behandelte Gemüse des Supermarktes. Da ist noch viel ernährungsrelevante Aufklärungsarbeit nötig.

In die Gemeinde La Paz Centro sind 40 kleinbäuerliche Familien neu zugezogen. Sie erhielten von den Behörden zwar Parzellen zugeteilt, besitzen aber keine Brunnen, um zu bewässern und damit selber etwas anpflanzen zu können. Die niedersächsische Bingo-Stiftung half erneut schnell und unkompliziert und unterstützte uns mit 10.000 1, um weitere 15 Brunnen zu bohren und Rohre und
Materialien für den Brunnenbau zu besorgen. Die Zeit drängte, da alles vor oder nach der großen Regenzeit bis Ende des Jahres 2020 fertig gestellt werden musste. Dieses neue Projekt ist hingegen sehr viel preisgünstiger, da wir nun unseren eigenen Traktor und das projekteigene und aufgerüstete Bohrgerät samt Trailer einsetzen können. Das war ein voller Erfolg, an dem auch die Stipendiaten mitgewirkt haben, indem sie während dieser Zeit kleine Praktika auf der Modellfinca abgeleistet haben. Ganzjährig über Wasser zu verfügen, ist in Nicaragua für die meisten nur ein Traum, den wir aber dank
eurer Unterstützung geholfen haben, in den letzten beiden Jahren für viele Familien realisieren zu können.
Unsere Arbeit wurde allerdings dadurch erschwert, dass zum einen die Lorentz-Solarpumpen nicht nur sehr teuer, sondern im Moment auch schwer zu beschaffen sind, da Lorentz in China produziert und deshalb aufgrund der momentanen Situation die Produktion ruht. Zum anderen macht uns und allen NGOs die nicaraguanische Regierung das Leben immer schwerer, da sie gerne selbst über die eingesetzten Gelder verfügen würden. Daher scheint es wahrscheinlich, dass in naher Zukunft
Steuern auf Spenden erhoben werden. Bereits vor etwa 15 Jahren gab es einen solchen Versuch, der aber am Widerstand der großer und namhafter NGOs (des Roten Kreuz, Brot für die Welt, der Caritas oder medico international) scheiterte. Diese drohten, sich komplett aus Nicaragua zurückzuziehen und hatten damit Erfolg, von dem auch wir profitierten.

Für Schüler und Studenten der Region ist 2020 sicher insofern ein verlorenes Jahr, als dass sie zwar
ihre Bescheide bekommen, inhaltlich aber das Versäumte wohl nicht so schnell aufarbeiten können,
wodurch sich ihre Chancen, eine Arbeit zu finden, spürbar verringern. Umso erfreulicher,
dass die 30 jungen Männer, die 2016 eine Ausbildung zum Solar-Techniker absolviert haben, jetzt
mit ihren erworbenen Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt in der Region gute Perspektiven haben.
Oft werden dabei ihre Dienste mit gesundem Gemüse aus heimischer Produktion entlohnt
– womit sich der Vermarktungskreislauf schließt.

Noch ist unklar, wie es ab 2021 weitergehen und ob es möglich sein wird, wieder größere Projekte
zu initiieren. Aber auch mit den laufenden kleinen Projekten (Versorgung der Nierenpatienten,
Stipendien, Mikro-Kredite, der Arbeit mit den landlosen Bauern auf der Finca) ist unser Koordinator
in Vollzeit beschäftigt. Diese kleinen Projekte werden von euren Spenden und einem
jährlichen Zuschuss der Stadt Göttingen abgesichert. Bleibt zu hoffen, dass Nicaragua sich von
der Corona-Pandemie und den politischen Zerwürfnissen erholt.

Zum Schluss bleibt noch zu erwähnen, dass wir den Tod von Ernesto Cardenal, der im Februar vor dem Ausbruch von Corona in Managua verstorben ist, beklagen. Wir erinnern uns an viele erfolgreiche Veranstaltungen mit ihm und grupo sal hier in Göttingen und anderen Städten. Auch er wurde vom
Regine Ortega/Murillo politisch verfolgt und so manches Honorar für ihn musste den Weg über unser Konto nehmen, damit es bei ihm ankam. Auf Solentiname fand er, im Kreise vieler seiner Bauern, für die er jahrelang so unermüdlich gearbeitet und geschrieben hat, seine letzte Ruhe – adios compañero!

Noch ein Schlußsatz in eigener Sache: Wir brauchen dringend Unterstützung im Verein, da unser Schatzmeister Ulli krankheitsbedingt nicht mehr aktiv arbeiten kann. Diesen Abschluss machen wir noch allein, aber nächstes Jahr brauchen wir doch dringend personelle Unterstützung. Wer hat Mut und Zeit? Wir danken euch allen für eure langjährige Unterstützung, ohne die unsere Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Dieser Dank kommt vor allem auch aus La Paz Centro von unseren Südpartnern, die mit geringen Gehältern diese wichtige Arbeit dort leisten: gracias Jorge!

Ein ruhiges, erfolgreiches, vor allem aber gesundes 2021 wünschen wir euch und uns allen
Anna, Kora, Mara und Ulli
– Vorstand von Amistad con Nicaragua –

Rundbrief als PDF zum Download

Newsletter Informationsbüro Nicaragua

Zur aktuellen Situation in Nicaragua veröffentlichen wir hier den newsletter des Informationsbüro Nicaragua - Einfach auf das Bild klicken

Neues vom Verein

02.09.2020

Kleinbus mit den Nierenpatienten hat einen schweren Unfall

Artikel des Göttinger Tageblatt vom 16.5.2020

La Paz/Göttingen. 2018 spendeten Göttinger knapp 8000 Euro an die Partnergemeinde La Paz Centro in Nicaragua, wodurch diese einen Kleinbus finanzieren konnte, Das Fahrzeug transportiert die an einer Nierenkrankheit leidenden Feldarbeiter zu Behandlungen in die Dialyseklinik und zurück. Dieser Bus ist am Dienstag, 12. Mai, auf dem Weg zur Dialyseklinik von einem anderen Fahrzeug gerammt worden, teilt Anna Leineweber, Vorsitzende des Göttinger...

Weiterlesen

30.08.2020

„Das geht an die Nieren“

Amistad con Nicaragua Göttingen, 14.05.20 Liebe Freundinnen und Freunde, wir schreiben euch alle an, da es in Nicaragua mit unserem Kleinbus und den Nierenpatienten einen schweren Unfall gegeben hat. Er ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 12.05. kurz vor Managua. Der Bus war mit 16 Dialysepatienten auf dem Weg in die Dialysekliniken als ein anderes Fahrzeug schuldhaft den Bus